Bremer Heimstiftung startet generalistische Pflegeausbildung

Anders als geplant, aber trotzdem gut vorbereitet

In der Schule für Pflegeberufe der Bremer Heimstiftung starten die ersten Auszubildenden in die generalistische Pflegeausbildung – in gebührendem Abstand zueinander

Im Seminarraum II stehen die Tische heute etwa zwei Meter breit auseinander. Einzeln daran sitzen hier, im Standort Nord der Schule für Pflegeberufe der Bremer Heimstiftung im Stiftungsdorf Blumenkamp, vier Auszubildende. Kursleiterin Marion Müller stellt ihnen per Beamer und Laptop erste Lernpakete vor, verteilt Fachliteratur und beantwortet Fragen. Eigentlich hätten es 27 Nachwuchskräfte sein sollen, die an diesem Tag als ein Kurs gemeinsam ihre Ausbildung beginnen. Doch aufgrund der Corona-Krise findet nun viel zuhause, online oder – in Ausnahmefällen wie der Einführung an diesem Tag – nacheinander in Kleingruppen statt. Tessa Pohlmann nimmt es gelassen. „Ich hatte mich schon gefreut, viele neue Leute kennenzulernen“, sagt die 26-Jährige. „Nun wird es erst einmal nur eine kleine Gruppe sein, aber über kurz oder lang wird das schon funktionieren“, ist sie sich sicher und meint damit sowohl das Kennenlernen untereinander als auch das Lernen für die Ausbildung. Das sieht auch Marion Müller so. „Wir planen von Woche zu Woche“, sagt sie. In kürzester Zeit sei es gelungen, die Inhalte der Stundenpläne – eigens entwickelt nach dem Bremer Curriculum für die generalistische Pflegeausbildung – so umzuarbeiten, dass nun per E-Learning Plattform gelernt werden könne. Und je nach Entwicklung der Lage rund um Corona ließe sich das auch weiter fortsetzen.

Doch nicht nur die äußeren Umstände unter denen im Moment gelernt wird, sind neu – auch die Inhalte sind es. Schon zum 1. Januar 2020 löste die generalistische Pflegeausbildung deutschlandweit formal die bisherigen drei Ausbildungswege Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege ab. Nach dem zweiten von insgesamt drei Ausbildungsjahren können sich Auszubildende nun entscheiden, ob sie sich in den Zweigen Kinderkranken- oder Altenpflege spezialisieren möchten, oder ihre Ausbildung als Pflegefachfrau oder -mann „generalistisch" abschließen wollen. Tessa Pohlmann gehört wie ihr Kurskollege Amer Dandal zu den ersten Auszubildenden der Schule für Pflegeberufe der Bremer Heimstiftung, die diese Form der Ausbildung durchlaufen und neben weiteren Neuerungen wie zum Beispiel einem noch praxis- und kompetenzorientierteren Lehrplan auch von dieser Wahl profitieren können. „Ich denke, dass mir mit der neuen Form der Ausbildung viele Türen offenstehen“, sagt Tessa Pohlmann. Mit ihrer Entscheidung dazu, wohin ihr Weg sie führen soll, will sie sich aber noch Zeit lassen. In einem jedoch sind sie und Amer Dandal sich einig: Das Corona-Geschehen ist für beide kein Grund, nicht in die Pflege einzusteigen. „Man muss wissen, wie man damit umgeht und vorsichtig sein, dann ist es gut“, sagt Amer Dandal und Tessa Pohlmann ergänzt: „Die Menschen brauchen uns ja. Da können wir nicht einfach zu Hause bleiben.“

Achtung: Noch Plätze frei!

An den Standorten Bremen-Ost sowie Bremen-Mitte der Schule für Pflegeberufe der Bremer Heimstiftung starten zum 1. August beziehungsweise zum 1. Oktober dieses Jahres weitere Kurse für die Ausbildung zur/m Pflegefachfrau/ -mann. Interessierte finden alle wichtigen Informationen auf www.bremer-heimstiftung.de

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