„Gute Pflege gibt es nicht zum Billigtarif!“

 Solidarische, zukunftsfeste und gerecht gestaltete Finanzierung der Pflege notwendig

„Die Krise in der Pflege war seit zwanzig Jahren absehbar“, erläuterte Alexander Künzel, Senior-Vorstand der Bremer Heimstiftung, einer der drei Redner auf dem Podium. „Das Standardpflegemodell lautete: Je billiger, desto besser!“ Er hält die generalistische Pflegeausbildung für sinnvoll, um motiviertes Personal zu gewinnen. 

Klaus Möhle, SoVD-Kreisvorsitzender und Mitglied der SPD-Bürgerschaftsfraktion, fordert Personalschlüssel, die akzeptabel sind, damit es nicht zu Pflegefehlern kommt. „Die Gesellschaft muss sich im Klaren sein, dass es gute Pflege nicht zum Billigtarif gibt!“ Er warnte eindringlich: „Die Diskussion um Pflege darf nicht im Parteiengezänk untergehen.“ 

Rainer Bensch, Mitglied der CDU-Bürgerschaftsfraktion und Sprecher für Gesundheit und Krankenhäuser, berichtete abschließend über die schwierige Situation pflegender Angehöriger. Hier sei dringend Unterstützung gefragt. 

Im Anschluss beantworteten die Referenten Fragen aus dem Publikum. Lösungsvorschläge wurden gesammelt, vom Ausbau der Tagespflege bis zur Änderung der Pflegeversicherung.

„Nach vielen Jahren der Pflegereformen muss die Altenpflege weiter im politischen Fokus bleiben“, sagt Wolfgang Luz, Vorstand des Paritätischen Bremen, nach Abschluss der Veranstaltung. Er fordert eine solidarische, zukunftsfeste und gerecht gestaltete Finanzierung der Pflege und mehr und besser bezahltes Pflegepersonal. „Wir brauchen eine starke und handlungsfähige Kommune, um im demografischen Wandel die Politik für ältere Menschen vor Ort wirkungsvoll weiterzuentwickeln und zu gestalten – für passgenaue Dienstleistungsangebote und eine altersgerechte Infrastruktur“, sagt Luz.

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