Wohlfahrtsverbände fordern Reformen des Kita-Systems

Planung, Steuerung und Finanzierung der Kindertageseinrichtungen müssen grundlegend geändert werden.

Das bisherige System sei zu starr und unflexibel, um ausreichend Betreuungsplätze zu schaffen, die auch den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Eltern entsprächen. Die Stadt müsse zwar den politischen Rahmen setzen und festlegen, in welchen Stadtteilen wie viele Plätze benötigt werden und welche Qualitätsvorgaben es gebe. Für mehr Flexibilität fordern die Träger aber ein eigenständiges Initiativrecht zur Schaffung von Plätzen und ein pauschaliertes Finanzierungssystem. 

Die Freien Träger bieten derzeit 13.876, 61 Prozent der Kita-Plätze in Bremen und 2.084, 48 Prozent der Kita-Plätze in Bremerhaven an. „Zuletzt fehlten immer noch mehrere Hundert Kita-Plätze in Bremen, wir müssen insgesamt schneller werden und die Finanzierung auf andere Füße stellen“, sagt Arnold Knigge, Sprecher der LAG FW. Derzeit sind Kitas zuwendungsfinanziert, d.h. Krippen und Kindergärten müssen Anträge stellen, um ihre Kosten für Betreuung mit der Stadt abzurechnen. Zusätzlich kommen noch Anträge etwa für Sprachförderung oder für Inklusion in Kitas hinzu. 

Die LAG FW fordert ein System, das mit Pauschalen arbeitet. Hier wird der Bedarf zur Betreuung und Förderung einzelner Kinder pauschal berechnet. Zu einem festen Grundbetrag pro Kind kommen dann noch weitere Pauschalen hinzu, wenn das Kind etwa eine Assistenz oder Sprachförderung benötigt. Viele Kommunen wie zum Beispiel Hamburg und Berlin haben ihre Systeme bereits so umgestellt. Auf der Grundlage eines Bildungsplanes müsse dann ein Landesrahmenvertrag Kinderbetreuung in Tageseinrichtungen abgeschlossen werden. Dieser Vertrag enthielte dann Vorgaben für die Qualitätsentwicklung, für Sachkosten und für die personelle Ausstattung und über die Höhe der Entgelte.

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