60 Jahre Conpart in Bremen-Osterholz

Gemeinsames Arbeiten in der Holzwerkstatt von conpart

Sieben Elternpaare waren es, die sich 1957 zusammenfanden und 1958 den Verein Spastikerhilfe Bremen gründeten. Sie alle hatten Kinder, die körperlich und geistig behindert waren und sie suchten Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung. Die Tatkraft und Entschlossenheit der Eltern mehrfach schwerbehinderter Kinder ist das prägende Element des Vereins bis heute geblieben. Im Laufe der Zeit entwickelte der Verein viele Angebote und Einrichtungen. 

Schon im Februar 1958 hatten die Kinder die Möglichkeit, einen Kindergarten der Wilhadi-Gemeinde am Steffensweg zu besuchen. Der Verein organisierte krankengymnastische Spezialbehandlungen, therapeutisches Schwimmen und Reiten. In der Nienburger Straße wurde ein Wohnhaus hergerichtet, in dem bis zu sechs behinderte Menschen aufgenommen werden konnten, wenn ihre Eltern ausfielen. Eine eigene Kindertagesstätte entstand 1973 in der Osterholzer Heerstraße 85. Mit Hilfe öffentlicher und privater Unterstützung konnten im Februar 1980 die Räume an dem jetzigen Standort Osterholzer Heerstraße 194 bezogen werden. 

Anfänglich war die Kindertagesstätte ausschließlich für behinderte Kinder konzipiert, bis sie 1982 zunächst zu einem integrativen Angebot umgestaltet wurde und seit 2008 als Schwerpunkteinrichtung geführt wird. 1982 folgte die Eröffnung der Tagesstätte für Menschen mit Behinderungen. Das Wohnpflegeheim wurde 1999 eröffnet. 

Die Umfirmierung in Conpart e. V. erfolgte im Jahr 2014 als Resultat der Verschmelzung der Spastikerhilfe Bremen mit dem Verein für integrative Erziehung und Frühförderung. „Conpart bedeutet Teilhabe und beschreibt das wesentliche Ziel unserer Arbeit, für Menschen mit Beeinträchtigungen Teilhabe im Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen“, sagt Geschäftsführer Jürgen Lohse, der den Verein seit 2011 leitet. 

Interdisziplinäre Frühförderung für Kinder mit Förderbedarf bis zum Schuleintritt und Sozialmedizinische Nachsorge für Frühgeborene und chronisch kranke Kinder und Jugendliche sind als Angebote bei der Verschmelzung der Vereine hinzugekommen. Über diese bei Neugeborenen einsetzende Förderung, die Kindertagesstätte, die ab dem 6. Lebensmonat besucht werden kann, einen familienunterstützenden Dienst, die Tagesstätte für schwerst- und mehrfachbehinderte Erwachsene und das Wohnpflegeheim hat der Verein Angebote für viele Lebensphasen entwickelt. 

Geplant ist für die Zukunft, dass Wohnpflegeheim um 16 Plätze zu erweitern. „Gerade für Menschen mit schweren Behinderungen braucht es Angebote. Und hinsichtlich des neuen Bundesteilhabegesetzes sind wir gespannt, wie es gelingen wird, die Bedarfe von mehrfach schwerstbehinderten Menschen auch zukünftig zu decken“, so Lohse.

 

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